Der Teufelsfels im Lützelsoon

Der Lützelsoon - übersetzt: der "kleine Soon" - ist ein kleiner Gebirgszug südwestlich des Soonwaldes, im Hunsrück gelegen. Das mit Wanderwegen gut erreichbare und durchzogene Mittelgebirge besteht aus Jahrmillionen altem Quarzgestein.

Auf dem Gebirgskamm zeigen sich verschiedene Erhebungen, deren bedeutenste der "Teufelsfels" ist.

Eine Wanderung zu dieser 569 Meter hohen Landmarke bietet einen unvergleichlichen Blick über die Weiten des Hunsrücks, zum Idarwald, ins Nahetal bis zum Donnersberg.

Die Orte Bruschied, Schneppenbach und Hennweiler ergänzen durch ihre Lage diese beindruckende landschaftliche Kulisse.

Bis in die 1960iger Jahre war es noch möglich, den Teufelsfels zu besteigen. Es war dafür eigens eine eiserne Leiter und ein Geländer angebracht worden - siehe dazu auch das Foto unten von 1935.

In den 70iger Jahren wurden Leiter und Geländer aus Sicherheitsgründen entfernt.

Die Gemeinde Hennweiler hat in unmittelbarer Nähe zum Felsen einen steinernen Aussichtturm errichten lassen, den man im Volksmund "Langer Heinrich" nennt. Ein Aufstieg über die 54 Stufen im Innern des Turmes sollte man sich nicht entgehen lassen.

 

Die Sage vom Teufelsfels

Immer schon hat es die Menschen im Lützelsoon interessiert, wie wohl der große Quarzfelsen auf den Gebirgkamm gekommen ist. War er doch schon seit Jahrhunderten eine wichtige Landmarke und weithin sichtbar.

In den Dörfern ringsum den Teufelsfels erzählt man sich dazu folgende Sage:

 

Vor sehr vielen Jahren fiel dem Teufel auf, dass fast keine Leute mehr aus Bundenbach in die Hölle kamen. Darüber ärgerte er sich sehr. Die Großmutter des Teufels wußte, dass vielerorts Kirchen gebaut wurden und so niemand mehr etwas vom Teufel wissen wolle. Sie riet ihrem Enkel deshalb: "Geh und nimm einen dicken Stein und wirf ihn auf die Kirche von Bundenbach!".

Das war so recht nach dem Geschmack des Teufels. Sogleich suchte er sich einen großen Stein und machte sich auf den langen Weg nach Bundenbach. In der Hitze des Tages rastete er auf der Höhe über Bruschied. Unverhofft kam eine alte Frau des Weges mit einem großen Rucksack auf ihrem Rücken.

Da der Teufel den Weg nach Bundenbach nicht genau kannte, sprach er die Frau an und wollte wissen, wie man am besten dorthin kommt und wie weit es überhaupt noch sei.

Die Frau bemerkte sofort, dass die recht seltsam aussehende Gestalt nichts Gutes im Schilde zu führen schien. Daher gab sie ihm freundlich Antwort: "Ich komme gerade von Bundenbach, seht her, in meinem Rucksack habe ich all die Schuhe, die ich bereits abgelaufen habe".

Der Teufel warf einen kurzen Blick hinein, schleuderte wütend den dicken Stein vor sich hin und verschwand.

Die Frau aber war die Ehefrau des Schusters von Bundenbach. Sie sammelte ringsum in den Dörfern Schuhe ein, um sie ihrem Mann zur Reparatur zu bringen.